Zwetschkenbaumrinde

„Wildnisapotheke – Zwetschkenbaumrinde bei Hauterkrankungen“

Als die Frau mittleren Alters nicht mehr daran glaubte, ein Baby bekommen zu können, wurde sie zur Freude aller doch noch schwanger. Die Schwangerschaft selbst verlief eigentlich problemlos, bis auf den wochenlangen Heißhunger auf Ribisel – die Johannisbeere. Ob schwarze, weiße oder rote – sie konnte sich kaum daran satt essen. Jedoch erst bei der Geburt des kleinen Mädchens zeigten sich die Auswirkungen des Heißhungers auf das Baby, welche sich erst mit einer Anwendung aus Zwetschkenbaum- und Eichenbaumrinde bessern sollten. Die Haut des Babys war auffallend gerötet und mit unendlich vielen kleinen roten Punkten übersäht. Zunächst waren alle ratlos, warum das Baby solch eine Hautreaktion zeigte. Erst die Schwiegermutter erinnerte sich  den Heißhunger auf die großen Mengen an Ribisel, Johannisbeeren. Der Arzt bestätigte den Verdacht der Schweigermutter. Diese Früchte haben eine Säure, diese hohe Menge an Säure über Wochen hinweg war für das Baby zu viel gewesen, es hatte mit diesem Ausschlag regiert. In Folge versuchte die Mutter den Ausschlag mit allen möglichen Salben zu beruhigen, doch es wollte nichts helfen. Mittlerweile war das Baby fast 3 Monate alt. Wieder war es die Schwiegermutter, welche sich an ein altes Rezept erinnerte. Es war mittlerweile Frühling, sie holte einen frischen, saftigen, jungen Ast des Zwetschkenbaumes und einen eines Eichenbaumes. Mit einem Messer nahm sie die Rinde herunter und köchelte 2 EL Zwetschenkbaumrinde und 1 EL Eichenbaumrinde für 20 Minuten bei kleiner Hitze in einem Topf mit ¾ Liter Wasser am Herd. Dann entfernte sie die Rindenstücke und gab 6 EL Leinsamen hinzu. Nahm den Topf vom Herd und wartete bis der Leinsamen das Rindenwasser eingedickt hatte. Diese gelartige Masse gab die Frau auf die Haut des Babys. Aus den verbliebenen Astteilen bereitete sie einen Teeauszug, in welchem das Baby gebadet wurde. Nach zwei Wochen Anwendung verbesserte sich das Hautbild deutlich, nach vier Wochen hatte das Baby eine normale Haut – sagen wir mal fast normal, die Eichenrinde hatte der Haut einen leichten „sommerlichen“ Teint gegeben…

Bei Allters- oder Sinnenflecken auf der Haut nahm man 1 Hand voll Rinde des Zwetschkenbaumes. Bei der Zwetschkenbaumrinde ist es wichtig diese im Frühling zu ernten, wenn der „Baumsaft“ hochsteigt, noch ehe sich Blätter öffnen und die Blüten bilden! Dazu 1 EL Honig,  1/8 l Apfelessig, 1/8 l Wasser. Die Rinde bricht man in möglichst kleine Stücke, gibt sie in den Mörser um sie zu zerstoßen, gibt das Wasser zu und zerstoßt erneut. Dies presst man nun so fest es geht durch ein Tuch oder drückt mit den Händen aus. Dieser „Saft“  kann frisch verwendet werden oder mit dem Honig und dem Essig zur längeren Haltbarkeit vermengen werden. Diesen „Zwetschkenbaumrindensaft“ täglich auf die betroffenen Hautstellen auftragen und einmassieren. Die Rinde enthält entzündungshemmende Tannine.

Man bereitete einen Eichenrindentrunk  bei Erkältungen und zur Knochenstärkung, aus 1 Messerspitze Eichenrindenpulver (Quercus), 1/4 l Milch. Die Rinde mit einem Messer in möglichst kleine Stücke schneiden mit der Küchenmaschine fein vermalen. In einem Kochtopf die Milch hineingeben, 1 Messerspitze des Eichenrindenpulvers zugeben und am Herd kurz aufkochen lassen. Abends noch warm trinken. .

Bei Gelenksproblemen vor allem Entzündungen, bei Flechten, Venenentzündungen oder Brandwunden bereitete man einen Rindenabsud zu. Aus Weidenrinde, Weißdornrinde, Birkenrinde, Eichenrinde, Rinde vom Apfelbaum , Rinde vom Birnenbaum , Wasser

Die frischen Rindenteile  zerkleinern und in einen Kochtopf mit Wasser geben, einmal aufkochen lassen, den Herd auf kleiner Hitze zurückdrehen und 3-4 Stunden ziehen lassen. Danach die Rindenbrühe durch ein feines Sieb oder durch ein Leinentuch seihen und fertig ist der Absud für die Badewanne. Die Rinden können weitere 3-4 Mal für weitere Absud verwendet werden. Dieser Rindenabsud wirkt zusammenziehend, stärkend und kräftigend auf die Gefäße. In akuten Fällen wurde diesem Absud noch eine Arnikatinktur beigegeben.

Mein Buch „Wildnisapotheke“ mit über 250 einfache, alte, überlieferten Rezepte aus der Natur da und Kurzgeschichten aus den Verwendungen!!!

Ich freue mich  Euch bei einer meiner nächsten Veranstaltungen begrüßen zu dürfen: