Brombeere
wie die bäuerliche Beobachtung des Verhaltens ihrer Kuh der Gräfin ihr Leid linderte….
Die Brombeere („Rubus sectio Rubus“) gehört zu den Rosengewächsen. In Europa finden wir über 2000 verschiedene!!! Brombeer-Arten. „Bramberi“, die einstige althochdeutsche Benennung der Brombeere, bedeutet so viel wie „Beere des Dornstrauches“.
Von ihren durchsetzungskräftigen Stacheln können wir beim Ernten der Beeren ein Lied singen. Doch eben dazu entwickelt die Pflanze ihre Stacheln, als Fraßschutz, um ihre wertvollen Beeren – eigentlich sind es botanisch richtigerweise ja keine Beeren sondern Sammelsteinfrüchte – vor dem geerntet/gegessen werden zu schützen und nebenbei auch noch als Rankhilfe.
Kräuterpfarrer Künzle hat uns eine schöne Geschichte zur Brombeere hinterlassen. Eine zierliche Gräfin soll sich einst samt Dienerschaft zur Sommerfrische im Appenzellerland aufgehalten haben. Irgendetwas dürfte ihr nicht so ganz bekommen sein, seit über eine Woche wurde sie von heftigen Durchfällen geplagt. Was man ihr auch verabreichte, es wollte keinerlei Mittel helfen. Die zierliche Frau wurde schwächer und schwächer. In ihrer Verzweiflung schickte sie die Zofe zu einer Bäuerin ob sie nicht ein Hausmittel wüsste.
Jene naturverbundene Bäuerin antwortete, sie würde zu einem Tee aus Brombeerblättern raten, diese würden mit Verlaub, auch die Kühe fressen, wenn sie Durchfall hätten. Und wirklich, der Brombeertee linderte die Beschwerden der Gräfin und sie erholte sich wieder. In ihrem Tagebuch hinterließ sie den Vermerk „Brombeerblätter wirken ausgezeichnet bei Kühen und Gräfinnen“.
Diese Wirkung verdanken die Blätter ihrem hohen Gehalt an Gerbstoffen, welche zusammenziehend wirken. Brombeerblätter in Weißwein gekocht soll bei offenen Stellen im Mundbereich oder in den Geschlechtsteilen Linderung verschaffen. Weiters wurde Brombeerblättertee in der Volksanwendung bei Hautunreinheiten zur Blutreinigung, bei Husten, Erkältungen, bei Menstruationsbeschwerden (zur Entspannung der Muskel im Unterleib daher Vorsicht in der Schwangerschaft) sowie bei Zuckerkrankheit getrunken.
Die Beeren, oder richtigerweise Sammelsteinfrüchte haben zugleich Fruchtzucker sowie Fruchtsäuren in sich, was einen süß/säuerlichen Geschmack ergibt. Weiters enthalten die Früchte Vitamin A, B-Komplex und C., Kalium, Calcium, Magnesium, Zink, Eisen, Carotinoide, Anthocyane – sie sind also wahre Immunstärkende Gesundheitsbomben für unseren Körper, wenn wir sie nur essen!!!
Rezepte
Brombeerblätterwein: 1/2 l Weißwein, 1 Hand voll Brombeerblätter, 1 EL Honig
Den Wein mit den Brombeerblätter am Herd aufkochen lassen, den Honig zugeben und bei mittlerer Hitze köcheln lassen bis sich der Honig zur Gänze aufgelöst hat.
Likör: Ein Liter-Glas zur Hälfte mir Brombeerfrüchte füllen, 100g Zucker, 1 Zimtstange, 1 EL Orangenschalen getrocknet hineingeben, mit Wodka aufgießen und am Fensterbrett sonnig, stehen lassen bis die dunkelrote Farbe der Früchte in den Alkohol übergegangen ist – dauert ca 3 Wochen, dann abseihen und genießen.
Tee: 1 EL Brombeerblätter mit ½ Liter heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und trinken, bei Hautunreinheiten, Zuckerkrankheit, Menstruationsbeschwerden, Durchfall, husten, Erkältungen
Tinktur: 1 Hand voll Brombeerblätter in ein Glas geben und mit ½ Liter Alkohol übergießen, im Herbst 1 Hand voll Beeren hinzugeben weitere 4 Wochen stehen lassen, dann abseihen und dunkel stellen. Bei Erkältungen, Husten, Menstruationsbeschwerden, Unruhe, Schlafproblemen, Gedankenstarre 10 Tropfen in ¼ l warmes Wasser geben und trinken, je nach Bedarf wiederholen. Bei Verspannungen damit einmassieren.
Eunike Grahofer
Kräuterpädagogin mit Leib und Seele
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