
Leberblümchen
„Beim Leberblümchen merk Dir fest, nimm`s nicht frisch sondern gepresst“
Mit solchen wertvollen Sprüchen gaben die „Alten“ ihr Wissen oftmals an die „Jungen“ weiter. Und dies gerne in Reimform, so blieben wichtige Informationen leichter im Gedächtnis. Erblickten die „Jungen“ später wieder diese Pflanze, erinnerten sie sich an die alte Volksweisheit ihrer Eltern und Großeltern. Das Leberblümchen enthält Anemonin, ein für uns Menschen unattraktiver, bedenklicher Inhaltsstoff, der Magen/Darm- und Nierenentzündungen verursachen kann. Trocknet man das Leberblümchen, dann verflüchtigt sich der Inhaltsstoff Namens Anemonin und das Leberblümchen kann zu Heilzwecken verwendet werden. Dies gilt übrigends für alle Pflanzenteile des Leberblümchens. Getrocknet kann er von uns Menschen nun bedenkenlos verwendet werden!
Tabernaemontanus wird folgende Aussage nachgesagt: „… diß Kraut stärket die Leber und kann sie zu öffnen, wann sie verstopfet ist, in Wein gesotten und davon getrunken.“
Wein: Hierzu nimmt man 2 El getrocknetes Leberblümchenkraut auf 1 Liter Wein, koch dies auf, lässt 5 Minuten am Herd zeihen und seiht es ab, um den Kräuterwein in Flaschen zu füllen. Täglich 3 (kleine ;-) )Schnapsgläser davon trinken. Dies dient zur Gallen-, Blasen- und Nierenreinigung.
Weiters kann aus dem getrockneten Kraut ein Tee oder eine Tinktur zur Entgiftung bereitet werden.
Tee: 1 Esslöffel getrocknetes Kraut wird mit 250 ml kaltem Wasser übergossen und über Nacht ziehen gelassen (bei heißem Wasser würde der Tee gewöhnungsbedürftig bitter schmecken)
Der Tee kann auch äußerlich zur Wundbehandlung, als Gurgelmittel gegen Mundentzündungen/
Tinktur: 4 EL getrocknetes Kraute wird mit 1/2l Korn übergossen. 28 Tage – einen Mondzyklus – rasten lassen, abseihen und ½ Stunde vor dem Essen 10 Tropfen mit ¼ l warmen Wasser trinken.
Ich finde die Verbreitung der Samen sehr charmant, einfach voll genial. Jede Pflanze hat ja hierzu ihre speziellen Taktiken entwickelt. Die einen Pflanzen lassen die Samen vom Wasser transportieren und dann ans Ufer spülen, andere Nutzen die Kraft des Windes und wieder andere, und hierzu gehört auch das Leberblümchen, lassen einfach die Tierwelt für sie Arbeiten. Das Leberblümchen produziert einfach sehr fettreiche, ölhaltige und eiweißhaltige Samen, alles Inhaltsstoffe welche für bei den Ameisen äußerst beliebt sind. So holen sich die Ameisen die Samen als Futter, und haben natürlich am Weg in ihr zu Hause einen gewissen Schwund der Kostbarkeit. Diese Samen welche die Ameisen am Weg verlieren können wieder wachsen, und die Vermehrung hat perfekt funktioniert!
An dieser Stelle gehört auch vermerkt, dass das Leberblümchen in der Wildnis aufgrund der geringen Population unter Naturschutz steht. Wir könnten hierzu Exemplare davon in unserem Garten pflanzen (mit ein bisschen Walderde) und so einerseits seine großartige Wirkung genießen, und andererseits einen kleinen Beitrag zur Arterhaltung leisten. Ein kleines Dankeschön zurück an die Natur für all die wertvollen Gaben, welche wir laufend ernten dürfen…..
Eunike Grahofer
Kräuterpädagogin mit Leib und Seele
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