Eunike Grahofer
Naturpädagogin mit Herz und Seele
Ich wurde 1975 in Waidhofen an der Thaya im Waldviertel geboren. Ich erlebte eine sehr naturverbundene Kindheit. Aus innerer Überzeugung setze ich mich mit dem einstigen und jetzigen Leben im Waldviertel auseinander. Ich bin begeisterte Anwenderin der heimischen Pflanzen und widme mich der Dokumentation und der Erforschung des volkskundlichen Pflanzenwissens, der Ethnobotanik.
Als diplomierte Wildkräutertrainerin und zertifizierte Kräuterpädagogin greife ich auf einen reichen Erfahrungsschatz aus meiner Familie zurück. Zusätzlich interviewe ich seit vielen Jahren ältere Leute. Personen, die noch eine Zeit erlebten, wo die Wildpflanzen fast die einzige Hilfe waren. Getreu nach dem Motto: „Das Pflanzenwissen der einfachen Leut’“.
Ich sammle und bewahre das Vermächtnis der Kräuterwissenden und das volkskundliche, aus dem Leben heraus entstandene Pflanzenwissen, damit es für weitere Generationen erhalten bleibt. Ich vereine traditionelle Werte mit einem einzigartigen modernen Zeitgefühl.
Eunikes Vision
Das Pflanzenwissen von früheren Generationen wird für das Wohlbefinden aller eingesetzt und bewahrt.
Eunikes Mission
Durch das Führen von Interviews mit Kräuter- und Pflanzenkundigen dokumentiere ich das althergebrachte Wissen. In meinen Publikationen, Vorträgen, Workshops, Kräuterwanderungen, etc. gebe ich dieses Wissen weiter.
Eunikes Leitbild
Das Wissen der einfachen Leut’ nutzen und bewahren.
Eunike antwortet
Wie stehe ich zum Thema Klimawandel?
Ich glaube, dass nur wir Konsumenten die Industrie mit unserem Kaufverhalten verändern können, dass jeder selbst im Kleinen seinen Beitrag leisten kann, dann erst tut sich auch im Großen etwas …
Das Thema Klimawandel geht bis mindestens in das Mittelalter zurück. Damals war der Waldbestand in Europa durch Bergbau, Schiffbau und den täglichen Holzbedarf dermaßen minimiert worden, dass der Bestand in äußerster Gefahr war. Der Oberbergbauhauptmann in Kursachsen, Carl von Carlowitz, welcher von 1645–1714 lebte, setzte sich bereits damals massiv für eine vernünftige und überdachte Nutzung des Waldes, der Bäume ein. Er gehört zu den ersten Menschen, die den Begriff Nachhaltigkeit begründeten. Etwas später, von 1769–1859, lebte der geniale Naturforscher Alexander von Humboldt. Er bereiste, erforschte und vermaß die Kontinente der Erde, entdeckte viele neue Arten, sah Zusammenhänge wie kein anderer Mensch. Er erkannte die Gefahr der aus materialistischer Gier unaufhörlichen Ausbeutung der Erde und setzte sich Zeit seines langen Lebens mit aller Kraft für einen vernünftigen Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten ein. Nach seinem Tod versuchte der Begründer der Evolutionstheorie Charles Darwin sowohl Industrie als auch Herrscher von einem vernünftigen Umgang mit den Rohstoffen und der Natur zu überzeugen und warnte von den globalen Folgen, wenn die Natur weiterhin so ausgebeutet wird. Wir wissen um die Themen Ausbeutung der Erde, auf der wir leben, und Klimawandel seit hunderten von Jahren! Was ist seit 1645 bis in das 21. Jahrhundert geschehen? Wenn ich die Schriften von Humboldt oder Darwin lese, sind es dieselben Wortlaute und Aufforderungen, welche seit hunderten von Jahren warnen.
Was hat mich zuletzt zu Tränen gerührt?
Ich habe eine wundervolle, quirlige kleine Enkeltochter, die gerade etwas über ein Jahr alt ist. Als ich mich letztens von ihr verabschiedete, wollte sie, dass ich sie noch einmal hochhebe, dabei sah sie mir mit ihren rehbraunen, großen Augen tief in meine Augen, umarmte mich und gab mir ein herzhaftes Küsschen, dies ist ihre herzliche Art sich zu bedanken …
Was liebe ich an meinem Beruf?
Mein Beruf ist meine Leidenschaft und mein Hobby – ich entdecke und lerne täglich! Ich darf in meinem Beruf in viele unterschiedliche Menschengeschichten, Schicksale sowie in das über Generationen aufgebaute Volkswissen eintauchen. Ich darf das volksmedizinische Erbe, das kulturelle Erbe seit mehr als zwei Jahrzehnten lernen, niederschreiben und in Büchern, Vorträgen, Lehrgängen und Seminaren weitertragen. Das Wissen um die Pflanzen, ihre Inhaltsstoffe, Wirkungsweisen, das Wissen um die Zusammenhänge der Natur ist ein Wissen zur Selbsthilfe, ein erprobtes, nachhaltiges Wissen, ein lebendiges Wissen, welches wir stets weiterentwickeln und unseren aktuellen Bedürfnissen anpassen.
Ich habe dieses Wissen von meinen Eltern und Großeltern zu leben und verstehen gelernt, und liebe es, es mit jener Liebe weiterzugeben, mit der ich es erleben durfte. Ich kann mit meinem Beruf einen wertvollen Beitrag zum Miteinander zwischen den Generationen und zum Verstehen und Nutzen der Natur leisten.
Was lässt mich manchmal an meiner unternehmerischen Tätigkeit zweifeln?
Wiliam Somerset Maugham sagte einst: „Am meisten Energie vergeudet der Mensch mit der Lösung von Problemen, die niemals auftreten werden.“ Werden dann bei behördlichen Vorschriften, Dokumentationen, Aktionen alle Unternehmen in einen „Suppentopf“ geworfen, wird man mit der Lösung oder Bearbeitung von Thematiken konfrontiert, die einem als kleinen Einzelunternehmer sowieso nicht betreffen und nur unnötig die kostbare Lebenszeit blockieren – dann kommen schon manchmal Zweifel an der Sinnhaftigkeit oder politischen Gewolltheit der selbstständigen Unternehmer auf … und dann denke ich mir wie bei der Friedensbewegung in den 80ern „Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin …“ Irgendjemand hat uns Menschen so etwas wie einen Hausverstand, ein selbstvermögendes Denken und ein selbstverantwortliches Agieren gegeben.
Ich bin als Unternehmerin meine eigene Chefin, ich kann jede Sekunde Taten, Entscheidungen und Aktionen setzen, hinter denen ich zu 100 % aus meiner tiefsten, innerlichen Überzeugung stehe.
Das sagen andere über mich….
Als meine Tochter in der Volksschule ihre ersten Aufsätze schreiben lernte, stellte ihre Klassenlehrerin der Klasse die Aufgabe, jeweils ihre Mama mit ein paar Sätzen zu beschreiben.
Meine Tochter schrieb folgendes: Meine Mama ist ungefähr 1,72m groß und hat eine mittlere Statur. Sie kleidet sich sehr vorteilhaft. Ihre Augenfarbe ist grünblau. Sie trägt gerne bequeme Hosen und leichte Pullover. Meine Mama ist sehr liebevoll und auch fürsorglich, auch wenn sie manchmal sehr streng sein kann – wie beim Thema Ordnung. Natürlich hat sie nicht nur positive Seiten, sondern auch negative wie z. B., dass sie sehr dickköpfig sein kann und das nicht nur wenig. Meine Mum reist aufgrund ihrer Kurse sehr viel herum, trotzdem schafft sie es immer, für mich da zu sein. Sie ist sehr charakterstark. Sie liebt es, zu diskutieren und ihren Willen durchzusetzen, z. B. muss ich mit ihr gerade einen 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs besuchen. Im Großen und Ganzen komme ich sehr gut mit meiner Mama aus …
Wie ich zum Buchschreiben kam
Ich war in der Schule nie das große Rechtschreib-Ass, bei der Notengebung hat mich der bildhaft geschriebene Inhalt gerettet. Meine Deutschlehrerin hat meinen Eltern stets versichert, dass sie sich bezüglich meiner nichtvorhandenen Rechtschreibbegabung keine Sorgen machen sollten, ich würde im späteren Leben ja eh keine Bücher schreiben …
Dann wurde ich erwachsen, hatte eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen, hatte mein Leben dem Generationswissen der Pflanzenkunde, ihren Rezepturen/Verwendungen gewidmet und saß eines Tages bei einem Kennenlerngespräch bei meinem heutigen Verlag, dem Freya Verlag. Bei diesem Gespräch ging es darum, dass ich seit Jahren das Pflanzenwissen älterer Leute dokumentierte und dieses Wissen über ein Buch vielen Menschen zugänglich machen könnte. Meine größte innerliche Unsicherheit bestand darin, dass ich obige Worte meiner einstigen Deutschlehrerin im Hinterkopf hatte … Irgendwann fasste ich im Laufe des Gespräches all meinen Mut zusammen und erzählte, dass ich inhaltlich gerne ein Buch schreiben würde, ich aber kein Rechtschreib-Genie bin … Ich werde den Moment nie vergessen, als mich die beiden Herzstücke des Verlages Siegrid und Wolf liebenswürdig ansahen und meinten: „Das macht doch nichts! Für den Inhalt ist der Autor zuständig und für die korrekte Rechtschreibung haben wir Lektoren und Lektorinnen.“ Mit diesen Worten löste sich innerlich, emotional ein „Mount Everest“ in mir auf. Ich verließ den Raum nach unserem Gespräch, gefühlt „fliegend“ vor Freude und Tatendrang. Nun sind 12 Jahre vergangen, wir schreiben das Jahr 2022 und der Verlag veröffentlicht mein 11. Buch, neben zahlreichen weiteren Bücher, bei denen ich mitgewirkt habe …
Naturprojekte
- Lehrgangsleitung Diplomierte/r Wildkräutertrainer/in
- Verein Naturvermittlung – Leitung der Forschungs- und Arbeitsgruppe „Jahrespflanze“
- Obfrau Stv. Verein Naturvermittlung
- Universität Salzburg – Gastrosophie
- Expertin der Projektes „Einfach Essbar Org.“
- Kolumnistin des Lifestylemagazins „Die Waldviertlerin“
- Kolumnistin „Mein Waidhofen“
Referentin bei folgenden Institutionen
- Ländliches Fortbildungsinstitut – Bäuerinnen Niederösterreich
- BFW Forstliche Ausbildungsstätte Traunkirchen am Waldcampus Österreich
- Sommerakademie Motten
- Einfach Essbar Org.
- Bildungs- und Heimatwerk
- Gesunde Gemeinde NÖ
- Naturpark Moor Heidenreichstein
- Ferien ohne Handicap
- Hilfswerk Horn
- Diversen Schulen (Poly, Hauptschule, Volksschule, Handelsschule)
- Diversen Vereinen (Pensionisten, Soroptimistinnen, Lions-Club…)
Medien
- Beiträge in TV und Hörfunk ORF NÖ
- Radiogastreferentin bei Radio Maria
- Kronenzeitung
- Waldviertlerin
- Bauernzeitung Niederösterreich
- Festival der Sinne
- Niederösterreichische Nachrichten
- Bezirksblätter
- Tips regional
- Mein Waidhofen
- Gesundheitsbote
Bücher
- Rindenküche
- Rindenapotheke
- Rindenmedizin
- Schönheitspflanzen
- Wildniswissen
- Omas geniale Wetterpflanzen
- Wildnisapotheke
- Mein Kräutererbe – Uralte Heilrezepte
- Die Hechlas – Brauchtum, altes Handwerk und Rezepte aus dem Mostviertel
- DIY-Rezepte: Rezepte durchs Bauernjahr
- DIY-Hausmittel: Rezepte im Rhytmus der Jahreszeiten
- Gundelrebe, Mädesüß und Co – aus dem Naturwissen der einfachen Leut
- Der Pepi Onkel – Das Pflanzenwissen der einfachen Leut
- Die Leissinger Oma – Das Pflanzenwissen der einfachen Leut
Auszeichnungen
- Ö1 Preis 2015
- UNIKO Preis 2015 Uni Salzburg